Hyaluronsäure-Injektionen

Funktion und Eigenschaften

1934 entdeckten K. Meyer und J.W. Palmer im Glaskörper eines Rinderauges eine durchsichtige, visköse Flüssigkeit, die sie aufgrund der enthaltenden isolierten Uronsäure und dem glasartigen Charakter der Flüssigkeit Hyaluronsäure nannten (hyalos = griech. lateinisch). Später entdeckte E. Balazs Hyaluronsäure in diversen weiteren Gewebearten Menschlichen und tierischen Ursprunges wie z.b. Nabelschnur und Hahnenkämmen.

Hyaluronsäure hat die Fähigkeit, das 3000-fache seines Eigengewichts an Wasser binden, speichern und transportieren zu können und kommt somit dem Körper vielerorts zugunsten, denn der menschliche Organismus besteht zu einem Großteil aus Wasser. Der Körper produziert körpereigene Hyaluronsäure, jedoch nimmt die Produktion ab dem 30. Lebensjahr kontinuierlich ab. Der Körper und die Haut verlieren dadurch zunehmend die Wasserspeicherkapazität und wirkt weniger prall und glatt und sogar Schmerzen und Bewegungseinschränkungen können mit dem Hyaluronsäureverlust (in den Gelenken) einhergehen. Hier kommt ebenfalls seit Jahren Hyaluron zur Injektion in das Gelenk oder Gelnknah zum Einsatz. Es fördert die Wundheilung, wirkt entzündungshemmend, dient regenerationsfördernd und schmerzstillend.

 

Hyaluronsäure und Haut

Seit mehreren Jahrzehnten wird Hyaluronsäure in Salben, Cremes, Gelen und Augentropfen zugesetzt und direkt in die Haut injiziert. Die Behandlung von Fältchen und Falten ist gut belegt. Bei direkter Injektion mittels Mesotherapie (flächig) oder Faltenunterspritzung (lokal) sowie nach Volumisierung zum Auffüllen der Lippen oder erschlaffter Wangen strafft und glättet sich die Haut, wirkt praller und wird deutlich besser mit Nährstoffen versorgt.

Die Behandlung darf nur von Ärzten und Heilpraktikern angewendet werden – von einer Behandlung durch Zahnärzte oder Kosmetikerinnen sollte abgesehen werden. Unvernetze Hyaluronsäure stimuliert die Neubildung der Haut. Unvernetzte Hyaluronsäure, die zur ästhetischen Behandlung bei Alterserscheinungen der Haut eingesetzt wird, stimuliert die Aktivität der Bindegewebszellen und wird in die hauteigene Hyaluronsäure- Matrix eingebaut. So werden Defizite ausgeglichen und die Haut wirkt um Jahre jünger.

Eine Studie vom Institut für Pharmakologie am Universitätsklinikum Essen (Dermatology 2010; 221(3):2019) zeigte einen Anstieg der Bruttoelastizität der Haut um fast 11% nach Injektion von natürlicher (unvernetzter) Hyaluronsäure durch direkte Stimulation der Kollagensynthese. Das entspricht in etwa der Elastizität, die die Haut in 8-10 Jahren verliert.

Anwendungsbereiche Haut:

  • Nasolabialfalten (Falten, die von der Nase zum Mundwinkel ziehen)
  • Glabellafalten (Zornesfalte, zwischen den Augenbrauen)
  • Stirnfalten (Denkerfalten)
  • Marionettefalten (Falten, die vom Mundwinkel zum Kinn ziehen)
  • Orale Kommisuren (Knitterfältchen bzw. Kräuselfältchen um die Lippen)
  • Wagenaufbau
  • Lippenaufbau
  • Dekolleté und Hals